Edelstahl

Der Begriff Edelstahl bezeichnet eine Gruppe von Eisenlegierungen mit einem Mindestanteil an Chrom von ca. 12 %. Andere Elemente wie Nickel, Kupfer, Silizium, Titan und Molybdän können hinzugefügt werden, um dem Stahl besondere zu verleihen.

Insbesondere verleihen das weitgehende Fehlen von Kohlenstoff und das Vorhandensein von Chrom der Legierung die sogenannte Passivität, d.h. die Bedeckung mit einer unsichtbaren Schicht von Chromoxiden, die sich selbst regenerieren kann und die Oberfläche vor der korrosiven Wirkung von Sauerstoff und anderen Stoffen schützt. Höhere Widerstandswerte können durch Änderung der Anteile von Chrom, Nickel und Molybdän erreicht werden.

Diese besondere Eigenschaft macht Edelstahl daher zu einem idealen Werkstoff für viele Anwendungen. Die einfache Sterilisierbarkeit und der Verzicht auf Oberflächenbeschichtungen haben zum Beispiel dazu geführt, dass Edelstahl in Großküchen und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben eingesetzt wird. Darüber hinaus kann Edelstahl dank seiner Dehnungsfähigkeit – insbesondere bei nickelhaltigen Austeniten – zu unterschiedlichen, mehr oder weniger komplexen Formen gepresst werden, z. B. Rohren und Lagertanks für Chemie- und Lebensmittelprodukte. Heute wird Edelstahl in zahlreichen Sektoren wie Medizin, Luftfahrt, O&G, Automobil und Lebensmittel eingesetzt.

Zur Unterscheidung der verschiedenen Edelstahlsorten wird üblicherweise die Bezeichnung des American Iron and Steel Institute (AISI) verwendet. Die Bezeichnung AISI charakterisiert einen bestimmten Typ durch ein dreistelliges Kürzel mit möglicher Hinzufügung einiger Buchstaben. Die erste dieser drei Ziffern gibt die Familie an, zu der der Stahl gehört, während die Buchstaben zur Kennzeichnung bestimmter Merkmale verwendet werden, die in allen Familien zu finden sind. Der Buchstabe „L“ steht beispielsweise für einen geringen Anteil an Kohlenstoff (Low Carbon), während „Ti“ auf das Vorhandensein von Titan hinweist.

Man unterscheidet 5 Hauptfamilien von rostfreiem Stahl, die sich hauptsächlich durch ihre kristalline Struktur unterscheiden: austenitisch, ferritisch, duplex, martensitisch und ausscheidungsgehärtet (PH).